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Was bedeuten eigentlich PAP und CIN?

Wenn dein/e Gyn bei der jährlichen Krebsvorsorgeuntersuchung davon spricht, dass du einen PAP-Wert oder einen CIN-Wert hast, kannst du das wahrscheinlich erst einmal nicht genau einordnen. Was bedeuten diese Begriffe denn überhaupt und worin unterscheiden sie sich? Hier erkläre ich dir einiges, damit du in Zukunft weißt, was dein/e Gyn dir sagen will!

PAP, CIN, high-risk, low risk, HPV, so viele Abkürzungen und Begriffe. Verwirren dich diese manchmal auch? Kein Wunder, denn viele Frauen sind total überfordert damit, wenn ihr/e Gyn ihnen sagt, dass eine Krebsvorstufe gefunden wurde und man das erst einmal beobachten sollte. Ist es dir auch schon so gegangen?

Was bedeutet das denn nun alles? Hier erfährt ihr, was damit gemeint ist!

Bei der Krebsvorsorgeuntersuchung wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals genommen, ins Labor geschickt und dort untersucht. Die Ärzte im Labor ordnen die untersuchten Zellen dann entsprechend ein: von normalem Zellbild bis zu veränderten Zellbildern gibt es verschiedene Kategorien. Da gibt es einen PAP I (sprich: PAP 1), was für einen unauffälligen, normalen Befund steht bis zum Pap V (sprich: PAP 5), wo leider schon Tumorzellen im Abstrich nachweisbar sind. Dazwischen gibt es viele weitere PAP-Werte.

Ein PAP-Wert, der PAP IIID, verursacht Angst und Unsicherheit!

Ein PAP-Wert, den viele Frauen von ihrem Arzt hören, ist der PAP IIID (sprich: PAP 3D). Wusstet ihr, dass in Deutschland jedes Jahr circa 750.000 Frauen von ihrem oder ihrer Gyn hören, dass sie eine Krebsvorstufe – also einen PAP 3 D – haben? So furchterregend sich das anhört, ist es glücklicherweise in den meisten Fällen aber nicht. Denn bei den meisten Frauen heilt ein PAP 3D wieder von allein aus, ohne dass irgendetwas unternommen werden muss. Dazu findet ihr in meinem anderen Blogbeitrag weitere Informationen.

Was macht aber gerade einen PAP 3D so speziell?

Ein PAP 3D (oder halt auch PAP IIID) ist sozusagen eine Weggabelung: von da ab geht es entweder in die eine oder andere Richtung. Das bedeutet: entweder entwickelt sich der PAP 3D zurück oder er entwickelt sich unaufhörlich weiter – so lange, bis aus der Krebsvorstufe wirklich Krebs geworden ist.

Keine Panik!

Auch ein Gebärmutterhalskrebs entsteht nicht von heute auf morgen. Daher solltest du folgendes tun:

1. Geh bitte immer regelmäßig zur Vorsorge! Sich einmal pro Jahr beim Gyn durchchecken zu lassen, kann frühzeitig Auffälligkeiten entdecken.

2. Bei einem PAP IIID solltest du einen Labortest machen lassen, der dir einen entscheidenden Hinweis darauf gibt, ob dein Körper sich selbst heilen kann oder nicht. Das ist der sogenannte „L1-Kapsidprotein-Nachweis“. Hast du dieses L1 – das wird durch den Test nachgewiesen – stehen deine Chancen auf Heilung ohne Zutun richtig gut.

3. Selbst wenn du das L1-Kapsidprotein nicht hast, weißt du immerhin, dass es wohl kaum noch zu einer Selbstheilung kommen kann. Denn dieses Protein ist sozusagen deine Fahrkarte zur Selbstheilung. Aber selbst dann: keine Panik. Du weißt es jetzt und kannst geeignete Maßnahmen einleiten, damit es nicht zum Äußersten kommt.

Aber was ist jetzt der Unterschied zwischen PAP und CIN?

Wie schon eingangs gesagt, geben die PAP Werte an, wie das beim Abstrich genommene Zellmaterial bewertet wird. Vom PAP 1 (PAP I, alles top) bis hin zum PAP 5 (PAP V, das ist schon Krebs). Und eben der PAP3D, wobei das D für Dysplasie steht. Das heißt, dass die Zellen oder das Gewebe Veränderungen aufzeigt. Die PAP-Werte werden also durch den Zellabstrich mittels eines kleines Bürstchens ermittelt. Manchmal hört man auch, dass es ein PAP 3D1 oder ein PAP 3D2 ist. Die Zahlen geben an, ob es sich um eine leichte Zellveränderung (bei einem PAP 3D1) oder eine mittelgradige Zellveränderung (bei einem PAP 3D2) handelt.

Und der CIN?

Wird ein auffälliger Befund, also eine Krebsvorstufe, vermutet, entnimmt der Arzt etwas Gewebe am Gebärmuttermund oder Gebärmutterhals. Das nennt sich Biopsie. Daran schließt sich eine feingewebliche, mikroskopische Untersuchung an. Ein spezialisierter Arzt, ein Pathologe, guckt sich die entnommenen Zellen an und teilt sie in Kategorien – CIN I, CIN II und CIN III (sprich: CIN 1, CIN 2 und CIN 3) ein. Je kleiner die Zahl hinter dem CIN, desto weniger sind die bei der Biopsie entnommenen Zellen verändert, also beim CIN 1 gibt es eine leichte Veränderung, beim CIN II eine mittelschwere und beim CIN III eine schwere Zellveränderung.

Ein PAP 3D 1 oder 2 entspricht daher oft einem CIN I oder einem CIN II. Bei einem CIN III, bei dem die gefundenen Zellen eine starke Veränderung aufzeigen, kann man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass mit einem Übergang zum Gebärmutterhalskrebs gerechnet werden muss. Aus diesem Grund sollte bei einem CIN III (passend dazu wäre ein PAP IV oder PAP V – sprich: PAP 4 oder PAP 5).

Was bedeutet das jetzt für dich?

Eine Studie* hat herausgefunden, dass sich bei einem CIN I bei 60 Prozent der Frauen die auffälligen Zellen wieder von allein zurückbilden, bei 30 Prozent bestehen sie dauerhaft und nur bei 10 Prozent entwickeln sie sich weiter, werden also schlimmer.
Bei einem CIN II heilen die Zellveränderungen bei circa 40 Prozent ohne Zutun aus, bei weiteren 40 Prozent sind sie dauerhaft und bei 20 Prozent schreiten sie fort, aber nur bei 5 Prozent von den Frauen mit einem CIN II werden sie zu Krebs.

Die gute Nachricht für dich!

Du siehst also, dass sich bei den allermeisten Frauen ein CIN I oder ein CIN II (entspricht einem PAP IIID 1 oder 2) wieder von allein zurückbilden wird.

Und die anderen Abkürzungen?

High-risk, low risk, HPV: das gehört alles zusammen.

HPV steht für „Humanes Papillomvirus“ und fast jeder sexuell aktive Mensch wird irgendwann im Leben einmal mit diesem Virus in Kontakt kommen. Oft passiert bei einer Infektion gar nichts, weil das Immunsystem das Virus in Schach halten kann. Manchmal kommt es zu einer Infektion und der oder die Betroffene merkt gar nichts davon. Aber manchmal fällt eine Infektion auch auf, wenn beispielsweise eine Frau bei ihrer/ihrem Gyn einen Abstrich machen lässt und der dann Auffälligkeiten aufweist.

Von HPV gibt es viele verschiedene Hundert Typen, diese werden wiederum in high-risk und low-risk eingeteilt. Das heißt, dass uns manche Typen – wie die high-risk, also die Hochrisikotypen – gefährlicher werden können als die low-risk, also die Typen mit niedrigem Risiko. Es gibt manche high-risk-Typen, die für die Zellveränderungen am Gebärmutterhals verantwortlich sind und als Auslöser für Gebärmutterhalskrebs gelten. Diese haben auch Namen in Form von Zahlen. Die häufigsten Hochrisikotypen sind HPV 16 und 18, aber es kommen auch die high-risk-Typen 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59, 68, 73 und 82 in Frage. Die low-risk-Typen sind zwar nicht gefährlich, können aber unangenehme Warzen im Intimbereich, sogenannte Genitalwarzen, auslösen.

Comments (2)

Hallo

bei Pap 3d 1
ist quasi 1 der CIN Wert. Oder?

Viele Grüße
Sandra

Hallo Sandra,
ja, das ist richtig. Ein PAP IIID1 entspricht einer leichten Dysplasie und damit einem CIN I, ein PAP IIID2 entspricht mäßig bis schweren Zellveränderungen und damit einem CIN II.
Viele Grüße,
Michaela

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