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Warum viele Gynäkologen bei einem PAP 3D nichts unternehmen

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Warum viele Gynäkologen bei einem PAP 3D nichts unternehmen

Stell dir vor, du sitzt vor deinem Gynäkologen und erfährst gerade, dass deine jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung eine Krebsvorstufe ergeben hat. Du bist geschockt von der Diagnose und kannst erst einmal keinen klaren Gedanken fassen. Aber du erwartest von deinem Arzt, dass er jetzt was unternimmt und eine Therapie vorschlägt. Und was sagt dein Gyn? „Erst mal abwarten, wir sehen uns in ein paar Monaten wieder und kontrollieren“.

Was denkst du jetzt? Fühlst du dich mit der Diagnose alleine gelassen, bist du der Meinung, dass dein Arzt dich im Stich lässt oder – im schlimmsten Fall – vielleicht gar keinen Plan hat, was jetzt als nächstes gemacht werden soll?

Auch wenn es schwer zu glauben ist: nichts tun ist die beste Lösung

Bei einem PAP 3D ist es erst einmal die richtige Wahl, nichts zu unternehmen und erst einmal einige Monate abzuwarten und erst dann wieder zu kontrollieren, ob sich der PAP 3D verändert hat. Denn der PAP3D – also veränderte Zellen am Gebärmutterhals – bildet sich erstens bei den meisten Frauen wieder zurück und zweitens braucht es etwas Zeit, bis die veränderten Zellen am Gebärmutterhals wieder ausgeheilt sind. Das bedeutet, dass die Gynäkologin oder der Gynäkologe absolut richtig handelt.

Ärzte, die eine sofortige OP vorschlagen, handeln nicht richtig!

Viele Frauenärzte beugen sich dem Druck der ängstlichen Patientinnen und schlagen eine baldige Konisation vor. Das ist weder die geeignete Therapie bei einem PAP3D, noch sollte dieser chirurgische Eingriff gleich erfolgen.  

Warum ist eine Konisation bei PAP 3D nicht die erste Wahl?
Nun, da gibt es gleich mehrere Gründe, die gegen eine Konisation bei einem PAP 3d sprechen.

1. die medizinischen Leitlinien sehen eine Konisation erst ab einem PAP 4 vor. Aus gutem Grund: denn bei einem PAP4 ist eine Heilung so gut wie ausgeschlossen und die veränderten Zellen müssen operativ entfernt werden.

Bei einem PAP 3D ist das nicht der Fall: Hier stehen die Chancen noch sehr gut, dass sich das von allein regelt, der Körper mit dem PAP3D von allein fertig wird. Anders gesagt: bei einem PAP 3D entscheidet sich, ob es in die eine oder andere Richtung geht. Mit anderen Worten: heilt der PAP 3D aus oder nicht?

2. Du solltest deinem Körper diese Zeit einräumen, den PAP 3D selbst wieder in den Griff zu bekommen und sich selbst zu heilen. Auch wenn es länger dauert. Und eben nicht vorschnell handeln. Du würdest dir bestimmt auch nicht gleich einen Finger amputieren lassen, nur weil du dir in den Finger geschnitten hast und Angst hast, es könnte zu einer Blutvergiftung kommen, oder?

3. Eine Konisation ist ein chirurgischer Eingriff und – auch wenn der Eingriff so gering wie möglich ausfällt – er birgt gewisse Risiken. Gerade wenn du noch Kinder bekommen möchtest, solltest du dir sehr gut überlegen, ob du eine Koni in Kauf nehmen möchtest.

Warum man bei einem Kinderwunsch eine Konisation gut überlegt haben sollte

Bei einer Konisation wird Gewebe am Gebärmutterhals entfernt, das veränderte Zellen enthält: das ist der PAP3D.   

Was zunächst nach einer schnellen und relativ einfachen Maßnahme klingt, um den PAP 3D loszuwerden, ist in der Realität nicht immer so einfach. Denn denk immer daran: die entnommenen Zellen schwächen den Gebärmutterhals und dies kann bei einer Schwangerschaft beziehungsweise einer Geburt zu Komplikationen führen. Je mehr Gewebe abgetragen wurde, desto höher wird dein Risiko sein, eine Früh- oder sogar eine Fehlgeburt zu erleiden, weil das Kind nicht mehr so gut gehalten werden kann.

4. Eine Konisation ist keine Garantie, dass damit auch wirklich alles „erledigt“ ist: Wenn nicht alle betroffenen Bereiche entfernt wurden, kann es sein, dass eine erneute Konisation notwendig wird. Und – wenn der Humane Papillomvirus – weiter aktiv in deinem Körper ist, können sich die Zellen auch immer wieder verändern, nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren kann es wieder zu einem PAP3D kommen!

Vier gute Gründe also, noch einmal in sich zu gehen und auf eine zu frühe Konisation zu verzichten.  

Tee trinken und nur abwarten?

Natürlich musst du nicht nur Tee trinken und ewig abwarten, ohne zu wissen, was auf dich zukommt. Glücklicherweise gibt es einen Labortest, der Aufschluss gibt, wohin die Reise geht. Dieser Test nennt sich „L1-Kapsidprotein-Nachweis“ und wird an den Zellen gemacht, die der Gyn beim Abstrich entnommen hat. Ganz einfach kannst du so erfahren, ob du das L1-Kapsidprotein hast. Falls ja, ist das eine gute Nachricht, denn das bedeutet, dass dein Immunsystem den Kampf gegen die HPV-Infektion aufgenommen hat.

Und außerdem wird beim Gyn regelmäßig kontrolliert, es kann also auch gar nicht viel passieren, während du abwartest.

Und wenn du kein Selbstheilungsprotein hast?

Auch wenn das L1-Kapsidprotein nicht nachgewiesen werden kann, ist das nicht das Ende der Welt. Zumindest hast du die relative Gewissheit, dass dein Körper nichts unternimmt und so kannst du etwas unternehmen, bevor die Infektion voranschreitet und noch mehr Schaden in deinem Körper anrichtet. Sprich deinen Gyn an, welche Schritte oder Maßnahmen nun am geeignetsten sind. 

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